· 

Deadlock - Manga Rezension

Worum geht's:

 

Drogenfahnder Yuto landet zu unrecht im Gefängnis. Die einzige Möglichkeit, wieder auf freien Fuß zu kommen: Er muss die Identität eines Terroristen aufdecken, der innerhalb der Gefängnismauern untergetaucht ist. Kann Yuto in diesem Moloch der Brutalität und der Vergewaltigung bestehen oder behält sein Zellengenosse recht und Yuto wird zum Gejagten?

Meine Meinung:

Ich habe diese Reihe seit dem Erscheinen damals 2014 geliebt. Ich und meine beste Freundin mussten ganze 4 Jahre warten, bis Band drei und vier herausgekommen sind. Band zwei erschien 2016. Aber ich muss wirklich sagen, dass sich das lange Warten und Hoffen gelohnt hat.

.

Er reiht sich in das Genre des Boys-Love (Shōnen-Ai bzw. Yaoi) ein. Dazu sei gesagt, dass es sich bei Deadlock nicht um eine  verweichlichte Romanz handelt. Hier werden Themen besprochen und gezeigt, bei denen es nicht geschadet hätte, eine Triggerwarnung vorher zu erhalten! Ich nenne dazu nur einige: Vergewaltigung, Gewalt, Mord, Drogenkonsum etc.

.

Ich habe schon früher die Boys-Love Mangas gemocht, bei denen die Romanze nicht prägnant im Vordergrund stand, sondern in eine vorherrschende Handlung eingebettet wurde. Hier bei Deadlock ist es genauso. Yuto Renicks ist japanischer Abstammung, lebt jedoch in den USA und fühlt sich auch so. Ab dem ersten Tag haben die anderen Insassen es wegen seiner ebenmäßigen und weichen Züge auf ihn abgesehen, ihn zu ihrer "Schlampe" zu machen.

Hierbei wird ein wichtiges Thema angeschnitten, das in Gefängnissen unserer Zeit Gang und Gebe ist: die gesellschaftlichen Regeln, die in der Welt "da draußen" herrschen, sind im Knast aufgehoben. Es gibt keine Frauen in einem Männergefängnis, also vergreifen sich die Häftlinge an den schwächeren und ganz hübsch aussehenden männlichen Mitinsassen.

.

Leider erfährt Yuto am eigenen Leib, wie war diese Behauptung ist. Dick, sein Zellennachbar ist jemand, der ihm erst sehr kalt gegenüber tritt, ihn dann aber vor weiteren Angriffen beschützt und Gefühle für ihn entwickelt.

.

Die ersten beiden Bände zeigen eher wenig sexuelle Interaktion, dafür aber ungewollte Vergewaltigungen (oder besser gesagt, den Moment danach). Für alle, die damit nicht gut umgehen können, rate ich von dieser Reihe ab. (Jedoch wäre es ein Jammer, da die Qualität dieser Reihe wirklich top ist!)

Deadlock ist kein Manga für eine gemütliche Abendlektüre am Kamin. Mit diesem Manga setzt man sich bewusst Themen und vor allem Missständen aus, die an den Nerven und der Seele zerren können.

.

Im dritten und vierten Band kommen sich Yuto und Dick dann näher, worauf ich als Leserin doch hingefiebert habe (ich kann es nicht leugnen). Es wird jedoch sehr subtil und schlicht dargestellt. Die größte Offenbarung, die mich sehr schockiert hat, kam in Band drei. Ich werde nicht erzählen, was es war, aber ich war außer mir!

Zum Ende des vierten Bandes kann ich sagen, dass ich zuerst richtig perplex war. Es handelt sich nämlich um ein offenes Ende und das war für mich so unbefriedigend...

Ich brauche in Büchern oder Mangas nicht zwingend ein Happy End, manchmal sind Sad Ends genau das Richtige, aber was ich hasse sind offene Enden! Es war stimmig und hat auch gut gepasst, dagegen kann ich nichts sagen. Auch einen Vorteil hat ein offenes Ende: es lässt mehr Spielraum für die eigene Vorstellungskraft.

Fazit:

Ich habe an dieser Reihe die Charaktere, die bewusste Behandlung von schwierigen Themen und den Zeichenstil so gemocht! Die Qualität dieser kurzen Reihe ist wirklich on point! 

Daher gebe ich einer meiner liebsten Mangareihen 5 von 5 Sternen!

DEADLOCK

 

 

Saki Aida, Yuh Takashina

Boys-Love Manga

Tokyopop

 Taschenbuch

192 Seiten

 2013 - 2020

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0